Trotz saharaähnlicher Temperaturen war das Kaminzimmer vom Restaurant La Masseria so voll, dass Tische raus- dafür Stühle und Papphocker reingetragen werden mussten. Gekommen waren rund 50-60 Bürgerinnen und Bürger Merings, weil sie den Bürgermeisterkandidaten Stefan Hummel und seine Idee von Merings Zukunft kennenlernen wollten. Stefan Hummel machte aber sofort klar, dass “es kein Monolog von mir werden soll, sondern dass alle zum mitdiskutieren eingeladen sind.” Davon machten die Anwesenden Gäste reichlich Gebrauch. In die Diskussion eingestiegen ist Stefan Hummel mit dem Thema Wohnen & Bauen und erläuterte, wie künftig in Mering gewohnt werden kann. Als Bürgermeister will sich Hummel für eine gemeindeeigene Baulandentwicklung, verträglicher Nachverdichtung und insbesondere für sozialen Wohnungsbau unter der Regie der Gemeinde einsetzen: “Wir müssen selbst entscheiden, wo gebaut wird, was gebaut wird und wer einzieht”, erläutert der Kandidat. Bauträger wird man nicht immer ausschließen können; wichtig sei aber, für jeden, der hier wohnen wolle, das Richtige anbieten zu können. Auf Nachfrage aus dem Publikum, wie denn der explosionsartige Preisanstieg zu stoppen sei, verwies Stefan Hummel konkret auf seine Idee eines kommunalen Wohnbauprogramms, dass sowohl Zuschüsse, z.B. für junge Familien, oder Förderungen bei der Schaffung von sozial geförderten Wohnungen vorsieht. “Der nächste spannende Punkt meines Programms ist die Bürgerwerkstatt”, führte Hummel weiter aus.
Als Bürgermeister will er eine Bürgerbeteiligung etablieren, die sich nicht nur auf eine einzelne Maßnahme oder einen beschränkten Zeitraum eingrenzt. Die Bürgerwerkstatt soll dauerhaft mit eigenem Budget im Haushalt tätig sein und Ideen soweit entwickeln, dass der Marktgemeinderat darüber abstimmen kann. Das können beispielsweise die Ausstattung von Spielplätzen oder öffentlichen Gebäuden sein oder auch Maßnahmen in der Ortsentwicklung. “Es gibt bei mir als Bürgermeister keine Denkverbote”, versprach Hummel. Beim Thema Ortsentwicklung entbrandete erwartungsgemäß die größte Diskussion unter den Gästen. Zuviel und zu oft wurde in der Vergangenheit darüber diskutiert, geplant und doch zu wenig umgesetzt, war die einhellige Meinung. Der Meinung schloss sich auch der Bürgermeisterkandidat an. “Mein Vorteil ist, dass ich nicht dem Marktgemeinderat angehöre und daher einen klaren Blick von außen habe. In den Schubladen liegen viele Pläne mit unterschiedlichen und zum Teil guten Ideen. Es braucht jetzt einen Bürgermeister, der ohne Vorbelastung das Thema angeht und endlich zu Ende führt,” machte Stefan Hummel klar, “ und dazu bin ich bereit.”
Ebenso will er die Probleme im Einzelhandel angehen und macht deutlich, wie wichtig ein Wirtschaftsreferent oder Citymanager für den Ort ist. Die vom Projektteam und dem bisherigen Marktbeauftragten ausgearbeiteten Problemfelder und Maßnahmen zur Abhilfe seien der richtige Schritt in die richtige Richtung. Aber auch jetzt braucht es jemanden, der unverbraucht und konsequent “diese richtigen Schritte auch in die richtige Richtung” geht. Ebenso wie bei Wohnen & Bauen ist auch hier ein kommunales Förderprogramm denkbar. “An den bisherigen Beispielen ist schon erkennbar, wie eng alle Themen miteinander verzahnt sind,” erklärte der Bürgermeisterkandidat, “und deswegen gehört unbedingt auch Umwelt und nachhaltiges Handeln mit ins Programm,” und führte Beispiele aus, wie man als Kommune Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger sein kann, z. B. durch den Einsatz fair gehandelter Produkte und Waren, die in der Verwaltung eingesetzt werden aber auch E-Mobilität für kommunale Fahrzeuge entwickeln sich immer weiter und haben längst Marktreife. “Nur bei der Infrastruktur hapert es hier. Eine Ladesäule für E-Autos kostet 3000 – 5000 Euro. “So eine habe ich gerade in Pöttmes eingeweiht,” wo Stefan Hummel als Geschäftsstellenleiter das Rathaus leitet. Aus den Reihen der Zuhörer kam die Forderung nach Ladestationen für E-Bikes auf. Auch hier konnte Hummel auf seine praktischen Erfahrungen zurückgreifen und versprach, sich als Bürgermeister dafür stark zu machen. Er selber nutze ebenfalls sein E-Bike, um in den nördlichen Landkreis zur Arbeit zu kommen und genieße die Möglichkeiten, es vor Ort aufzuladen. “Warum soll das in Mering anders sein?” schloss Stefan Hummel seine Vorstellung und machte nochmal deutlich, dass er der Bürgermeister aller Meringer sein wird. Einzelinteressen sind ihm fremd.