Rund 30 “Spaziergänger” folgten der Einladung von Stefan Hummel (35), Bügermeisterkandidat der SPD und Parteifreien am Sonntag einen kleinen Spaziergang durchs Ortszentrum zu unternehmen. Auch Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, der nach 24 Jahren nicht mehr antritt, war dabei genauso wie zahlreiche amtierende Marktgemeinderäte sowie Kandidaten.
Stefan Hummel zeigte bereits am Marktplatz auf, wo was getan werden muss: “Selbst am Sonntag ist hier einfach zu viel Verkehr,” so Hummel und erklärte weiter, dass es insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Behinderung schwer hätten, z. B. auf Höhe der Sparkasse die Straße zu kreuzen. “Man hat den Eindruck, die B2 wäre immer noch da.” Er begrüßte ausdrücklich den Antrag aller Fraktionen, die Verkehrsberuhigung mit Beteiligung des Planungsbüros Dragomir schnellstmöglich anzugehen. “Es muss Aufenthaltsqualität geschaffen werden, das ist nicht nur für die Geschäftsleute wichtig sondern für alle Meringer und Besucher,” ist der Bürgermeisterkandidat überzeugt. Beim ersten Stopp auf Höhe der Einmündung Boutevillestraße wurde jedem deutlich wo es hakt: “Wie soll man hier flanieren; der Gehweg ist ja kaum 1,50m breit?” so die Frage eines Teilnehmers. Stefan Hummel ist überzeugt, dass die Umgehungsstraße noch mehr Verkehr aufnehmen könnte, wenn die Durchfahrt durch das Ortszentrum weniger attraktiv wird. “Klar ist, dass ich niemanden aus dem Zentrum verbannen möchte, der hier her will oder muss, um seine Besorgungen zu erledigen.” Parkplätze sind also durchaus notwendig. Jedoch müsse man sich über die Gestaltung Gedanken machen. Vor allem wenn, wie vorgesehen, eine Tiefgarage realisiert würde.
Weiteres Potential für mehr Bügerfreundlichkeit sieht Hummel im Umgang der Verwaltung mit Bürgeranfragen bzw. dem Engagement Einzelner, die einen Event auf die Beine stellen wollen. Statt mühsam schlecht kopierte Antragszettel auszufüllen, wünscht er sich mehr Informationen und Formulare zu digitalisieren. “Wer in Mering was auf die Beine stellen will, den muss man unterstützen. Nicht nur mit Geld sondern auch mit Rat und Tat” Die Verwaltung kann da als Partner der Bürgerinnen und Bürger auftreten. Ist Stefan Hummel Bürgermeister, werden seine Vorstellungen umgehend realisiert.
Nächster Halt war die Bücherei. Ein Erfolgsprojekt, wie Stefan Hummel ausführte und verwies auch auf den naheliegenden Badanger. Es sind Einrichtungen wie diese, um die uns andere Kommunen beneiden. “Das wird erhalten und da will ich investieren.” Bayernweit müssen Freibäder geschlossen werden. “Aber nicht in Mering, nicht mit mir als Bürgermeister”, verspricht Hummel. Im Schießhäuslweg, zwischen Schloss und Jugendzentrum, war der vorletzte Halt. Auf das Konfliktpotential zwischen einem Jugendzentrum auf der einen Seite und höherpreisigem Wohnen auf der anderen Seite, wies Stefan Hummel hin und machte deutlich, dass am JuZe festgehalten wird. Mering sei eine Kleinstadt und braucht für Jugendliche eine Anlaufstelle mit Betreuung. Hier werde auch hervorragende Arbeit geleistet, wovon sich Stefan Hummel bereits selbst überzeugt hatte. Da nun aber die “Schloßmühle” verkauft wurde und das Heimatmuseum bereits teilweise ausziehen muss, sieht Stefan Hummel auch für das Jugendzentrum und die übrigen verbliebenen Vereine, dass gehandelt werden muss.
Endstation war das Rathaus. Stefan Hummel hofft, dass die Neugestaltung des Marktplatzes mit Tiefgarage klappt und noch in dieser Wahlperiode beschlossen werden kann. Dann ist auch ein Rathausneubau dran. “Das ist kein Prestigeprojekt. Eine Verwaltung hat praktische Arbeit zu leisten und muss allen zugänglich sein,” erklärt Hummel. Als Beispiel nannte er Rollstuhlfahrer, die ohne fremde Hilfe nicht mal in die Bürgerbüros im Erdgeschoß kämen. Gegenüber vom Rathaus befindet sich das Papst-Johannes-Haus, dass bereits Gegenstand vieler Ideen und Visionen war. Jetzt würde sich eine Möglichkeit herauskristallisieren, bei der die Kapazität des Saales nahezu erhalten bliebe, die Kirche alleiniger Inhabe bleibt und der Markt Mering dennoch das Papst-Johannes-Haus für Veranstaltungen nutzen könne. Stefan Hummel begrüßte die Initiative von Pfarrer Schwartz und Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, hier eine Lösung für alle Beteiligten zu finden. “Letzlich,” schloss Stefan Hummel, “lebt Mering vom miteinander und von gegenseitigem Respekt. Das ist mir ein wichtiges Anliegen und das will ich als Bürgermeister vorleben.”